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Die Niederlande sind nicht nur für ihre Radfahrkultur bekannt. Zudem werden sie oft auch als Vorreiter in Sachen multimodaler Verkehr, Verkehrsinnovationen und Technik genannt.
Die Mehrzahl der holländischen Ampeln wird bedarfsgesteuert geschaltet, um die Veränderungen im Verkehrsfluss zu berücksichtigen. Sensoren erkennen Verkehrsteilnehmer, wenn sie sich einer Kreuzung oder einer Lichtsignalanlage nähern. Registriert der Sensor einen Strassennutzer, löst er automatisch einen Steuerungsmechanismus aus, der die Ampelphasen - Rot und Grün - beeinflusst, z.B. durch Verlängerung der Grünphasen oder früheres Umschalten.
So gesteuerte Lichtsignale, die sich an veränderte Verkehrsmuster anpassen, verringern die Wartezeiten und sind damit für alle effizienter. Autofahrer, Radfahrer und öffentliche Verkehrsmittel. Sie erhöhen die Kapazität einer Kreuzung.
Vorher...
nachher!
Induktionsschleifen sind das klassische Instrument zur Erfassung von Verkehrsteilnehmern und zur Steuerung von Verkehrssignalen. Das sind in den Fahrbahnbelag verlegte Drähte, die die Anwesenheit eines Fahrzeugs durch die Magnetfeldänderungen erkennen.
Ihr Nachteil ist jedoch, dass sie umständlich, zeitraubend und kostspielig zu installieren und zu überholen sind. Ihre Montage und Reparatur erfordert Bauarbeiten und Verkehrsunterbrechungen.
Darüber hinaus haben sie sich als nicht besonders zuverlässig erwiesen, vor allem bei kleineren Fahrzeugen und Motorrädern, und versagen häufig bei Nutzergruppen wie Fussgängern und Radfahrern.
Für Induktionsschleifen müssen Gräben in den Asphalt gefräst werden, und die Erneuerung ist kostspielig, umständlich und anspruchsvoll.
Werden Fahrzeuge nicht erkannt, kann dies zu langen Wartezeiten führen. An stark befahrenen Kreuzungen löst der von hinten kommende Verkehr dieses Problem. Kommt jedoch niemand, neigen Autofahrer nach einiger Zeit dazu, eine rote Ampel zu überfahren, vor allem dann, wenn es keinen ersichtlichen Grund für das Rotlicht gibt. Das kann zu gefährlichen Situationen führen.
Deshalb sucht die niederländische Verkehrsbranche seit Jahrzehnten nach zuverlässigen und effizienten Alternativen.
Das Unternehmens-Trio Vialis, Hyrde und Parquery hat bereits ein erfolgreichesProjekt zur kameragestützten Unfallerkennung im Auftrag der Provinz Utrecht, Niederlande, umgesetzt. Davon ausgehend stellten sie sich der Herausforderung, Induktionsschleifen durch Kameras zu ersetzen. Die bereits für das vorherige Projekt an einer stark befahrenen Kreuzung installierten Kameras dienten nun zusätzlich der Erfassung von Verkehrsteilnehmern: Fahrzeugen, Motorrädern und Fahrrädern.
Ziel des Projekts war es, herauszufinden, ob die Erkennung von Verkehrsteilnehmern in Videoströmen Induktionsschleifen ersetzen kann, d. h. mindestens genauso zuverlässig ist. Genauigkeit bedeutet, dass möglichst wenig herannahende oder wartende Fahrzeuge übersehen und zum Warten gezwungen werden.
[...] die Ergebnisse waren erstaunlich und die sogenannte Übereinstimmungsrate war hoch - auch ohne vorherige Justierung und Feinabstimmung. Letzteres ist besonders ermutigend!
Idealerweise wird eine Kamera über der mittleren Fahrspur angebracht, um eine möglichst klare Sicht auf alle Fahrstreifen zu gewährleisten. Ist die Kamera an einer Seite angebracht, können größere Fahrzeuge im Vordergrund kleinere auf der Nachbarspur verdecken.
Das Video wird dann auf einem kleinen, leistungsstarken Computer ausgewertet, der vor Ort in der Nähe der Kamera angebracht ist (Edge Computing). Dadurch wird die Übertragung des Videos über ein Netzwerk zu einem entfernten Server vermieden. Die Videoanalyse von Parquery erkennt dann herannahende und wartende Fahrzeuge im Live-Videostream. Das System basiert auf künstlicher Intelligenz (KI), einem Lernalgorithmus, der es ermöglicht, sich an neue Szenen und Verkehrsteilnehmer anzupassen.
Anders als in die Strassendecke eingebaute Sensoren können die Kameras weite Bereiche abdecken und weithin sehen. Dies hat zwei positive Auswirkungen:
Im Gegensatz dazu müssen bei Induktionsschleifen für jede Fahrspur mehrere Schleifenkreise nacheinander in zunehmendem Abstand zur Ampel installiert werden, um das Gleiche zu erreichen.
Die Montage, Reparatur oder der Austausch einer Kamera kann mit der Ampelwartung verbunden werden und verursacht keine Verkehrsbehinderungen.
Ein Schweizer Grossunternehmen benötigte ein KI-gesteuertes Lichtsignal für die Lieferbereitstellung. Die Laderampen werden mit unserer KI-Lösung überwacht. Sobald eine Rampe frei wird, wird der nächste im Wartebereich geparkte LKW durch ein Lichtsignal weitergeleitet.
